Freitag, 11. Dezember 2009

Orval

Die Abtei Notre-Dame d’Orval in Villers-devant-Orval wurde in der belgischen Provinz Luxemburg in direkter Grenznähe zu Frankreich errichtet. Als Gründungsjahr wird 1132 angegeben, da zu diesem Zeitpunkt eine Gruppe von Zisterzienser Mönchen das Terrain besiedelte, doch bereits zuvor hatten sich hier schon u.a. Benediktiner niedergelassen.


Mehrmaligen Zerstörungen durch Kriege und Feuer folgten immer wieder Renovierungen oder der komplette Neuaufbau. Im 17. Jahrhundert gehörte die Abtei zwischenzeitlich zum Trappistenzweig, kehrte dann aber schließlich wieder zu der allgemeineren Ausrichtung der Zisterzienser zurück. Nachdem die Mönche österreichischen Truppen während der Französischen Revolution Zuflucht boten, wurde die gesamte Abtei von französischen Kräften komplett niedergebrannt, sodass sich die Gemeinschaft auflöste.

Das Gelände geriet 1887 in den Besitz einer Familie, die das Areal 1926 dem Zisterzienserorden übertrug. In der Folgezeit wurde das Kloster wieder errichtet und Orval erhielt im Jahr 1935 den Rang einer Abtei wieder. Die mittelalterlichen Ruinen der vorherigen Abtei sind heute noch zu besichtigen.

Bis zur Auflösung der Abtei wurde das Bier noch von den Mönchen selbst gebraut, wobei nach der Neugründung erst 1931 eine Brauerei installiert wurde. Heutzutage ist das Kloster vor allem bekannt für die in eigener Produktion hergestellten Biere, Orval und Petit Orval, sowie für verschiedene Käsesorten, wobei ein Käse sogar mit dem Bier hergestellt wird. Die Produkte dürfen daher das Gütezeichen „Authentic Trappist Product“ führen. Etwa 38.000 hl werden jährlich hergestellt. Das Bier ist mit 45 bis 50 Bittereinheiten ausgestattet und erhält einen höheren Alkoholgehalt mit weiterer Reifung.

Das Petit Orval wird fast ausschließlich für den Verzehr der Mönche gebraut und ist eigentlich nur im Café neben der Abtei erhältlich.

Das Etikett des Bieres geht auf die Gründungslegende der Abtei zurück: Die Gräfin Mathilde von Tuszien verlor in dem Tal ihren goldenen Ehering in einer Quelle. Eine Forelle brachte ihn ihr wieder, woraufhin sie aus Dankbarkeit das Kloster gründete.


(Copyright of the photo: Bier-Mania!)

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